Horst Korsinski

 

Horst Korsinski (*10.09.1933– 25.10.2009)

Anfang Januar 1990 gehörte Horst Korsinski zu den Mitbegründern der GRÜNEN LIGA Oberhavel in Zehdenick. Seit 1968 arbeitete er in der Arbeitsgemeinschaft „Natur und Heimatgeschichte“ in seiner Heimatstadt Fürstenberg, in der er am 10.09.1933 geboren wurde, aktiv mit. Im Wald geworbene Linden wurden in der Schliemann- und Bergstraße gepflanzt, so etwas war in der Anfangszeit der AG noch möglich. Abgebrochene Bäume wurden ersetzt. Im Fürstenberger Stadtpark konnte ein botanischer Lehrpfad angelegt werden, noch heute zeugen einige Schilder aus den achtziger Jahren davon (siehe Bild unten). Horst Korsinski entdeckte im Rahmen seiner ehrenamtlichen Arbeit mehrere frühgeschichtliche Siedlungen, so 1968 eine Steinzeitsiedlung am Nordufer des Röblinsees, später eine slawische Fluchtsiedlung am Siggelkamp und bronzezeitliche Hügelgräber an der Priepertschen Landstraße. In Potsdam studierte er Ur- und Frühgeschichte und wurde zum Kreisbodendenkmalpfleger bestellt. Besondere Aufmerksamkeit genoss die einzige (!) autochtone Trollblumenwiese im Landkreis Gransee im Bereich der Siggelwiesen an der Havel. Bereits 1968 konnte der Trollblumenwiesenbereich als Flächennaturdenkmal durch den Rat des Kreises unter Naturschutz gestellt werden. Bis zu seinem Tod kümmerte sich Horst um den Erhalt und Fortbestand der Trollblumenpopulation. Die Eingriffe in das FND wurden von ihm immer offensiv kritisiert. Egal ob Düngung oder Wasserstandsabsenkung, auf den Einspruch von Horst Korsinski war Verlass. Davon zeugen zahlreiche Eingaben bis hin zum Staatsrat und auch sein mutiges Auftreten auf den Natur- und Landschaftstagen der Kreisverwaltung Gransee zu DDR-Zeiten. Als Naturschutzhelfer wurde er aber erst 1993 durch den Landrat für das Schutzgebiet bestellt. An den jährlich stattfindenden Naturschutzhelfertagungen nahm er oft teil. Ein weiteres wichtiges Arbeitsgebiet war die Heimatgeschichte. Gemeinsam mit Wolfgang Stegemann gelang ihm 1979 die Einrichtung des ersten Heimatmuseums in Fürstenberg. Viele seiner privaten Funde wurden dort ausgestellt. Viel Zeit widmete Horst auch dem großen Sohn seiner Heimatstadt – Heinrich Schliemann – der eine Sonderausstellung im Museum bekam. Besonders stolz war Horst auf die Einladung zum Fachkongress zum 100. Todestag Schliemanns nach Athen. Hier konnte er nun erstmals Marathon, später auch Troja besuchen. Die Wende machte es möglich. Am 1. Oktober 1991 machte Horst sein Hobby zum Beruf und wurde Stadtarchivar in Fürstenberg. Er sichtete die historischen Unterlagen und arbeitete sie wissenschaftlich auf. In der Alten Wasserburg wurde im selben Jahr die neue Heimatstube eröffnet und im Stadtpark ein Schliemannstein eingeweiht. Der Fürstenberger Heimatverein, deren Vorsitzender Horst mittlerweile war, gab jährlich einen Heimatkalender für Fürstenberg heraus. In den letzten Jahren forschte er an der Bibel und arbeitete seine Bibelsammlung auf. Es gäbe noch viel über Horst Korsinski zu berichten, jahrelang saß er für die CDU in der Stadtverordnetenversammlung. Eines seiner Lieblingshobbys war auch die Malerei, er sang im Fürstenberger Kirchenchor und war Kirchenältester.
Am 25. Oktober verstarb Horst Korsinski in seiner Heimatstadt Fürstenberg im Alter von 76 Jahren. Wir haben einen bedeutenden Natur- und Heimatforscher und wichtigen Menschen verloren.
Norbert Wilke,
GRÜNE LIGA Oberhavel e.V.