Umweltfrühstück am 10.11.2018 im Hospital Global

Am 10.11.2018 fand das 3. Umweltfrühstück im Jahr 2018 statt. Besprochene Themen sind die aktuellen Projekte der Grünen Liga. Genauso wichtig sind die Themen die mitgebracht werden., Zehn Menschen fanden sich zusammen um gemeinsam bei Kaffee und Schrippen zu überlegen und zu planen, was getan werden muss. Es war wieder ein sehr spannender Vormittag. Hier die Zusammenfassung so kurz wie möglich, was bei der  Menge der Themen nicht ganz leicht ist:

Themen:        Naturerlebniswiese „Place to bee“  Gransee

Rundwanderweg Gehronsee

Naturschutzgebiet Klienitz

Jordansee

Obstbaugebiet Gransee

Renaturierung der Schafwäsche

Problem des unsachgemäßen Hecken- und Baumschnitts an Wegen und Straßen 

1.               Naturerlebniswiese

Es handelt sich um eine ca. 2000qm große Fläche der Stadt an der Nordpromenade Gransee, die im Moment verwildert und  zugewuchert ist. Es steht/liegt ein alter Zaun, es gibt noch einige wenige alte Obstbäume, die teilweise abgängig sind. Es grenzt an ein von dichter Hecke umstandenes Privatgelände.

Vorgestellte und Gesammelte Ideen:

Gestaltung einer Wiese mit den Schwerpunkten Bienenfreundlichkeit, Naturschutz und damit auch das Schaffen eines schönen Ortes zum Verweilen. Umgesetzt werden könnten z.B.  die Pflanzung von Hecken, Bäumen, ein Insektenhotel, Informationstafeln, Entspannungs- und Erlebniselemente wie z.B. Barfußpfad, Erwachsenenspielplatz, Sitzgruppen und anderes. Außerdem bietet sich von dort ein schöner Blick zum Weichhaus an der Stadtmauer. So  kann ein  Sichtpunkt entstehen.

Um diesen Plan umzusetzen ist viel Absprache und Zusammenarbeit nötig. Hier gab es viele Ideen und konkrete Vorschläge.

2. Rundwanderweg Gehronsee

Aktueller Stand:

Bei einer Begehung im September wurde bei leider schlechten Witterungsverhältnissen Bilder an den möglichen Standorten für eine Aussichtsplattform gemacht. Ebenfalls an diesem Tag wurde festgestellt, das ein etwa 150 m langes Teilstück des im Januar noch vorhandenen Weges vom Landwirt umgepflügt wurden. Das war zu befürchten. Hier besteht Handlungsbedarf..

Es gab Kritik und Diskussion zur Streckenführung, von Seiten der Grünen Liga wird betont, dass eine Streckenführung näher am See nicht mit dem Naturschutzgedanken vereinbar ist.

Am 1. Oktober wurde der Aufsteller für die Infotafel zum Naturschutzgebiet am Gehronsee aufgebaut. Der Standort entspricht in etwa der Stelle, an der die bisherige Tafel stand. Die AG Gehronsee der Siemensschule fertigt jetzt die Tafel zum Schutzgebiet an. Die GRÜNE LIGA trägt die Kosten.

Im Frühjahr haben sich mehrere Leute für einen Arbeitskreis Gehronsee gemeldet, der bis jetzt noch nicht zusammengekommen ist. Es gab viele konstruktive Diskussionen zur Streckenführung und zur Wegegestaltung, insbesondere auch darüber, wie mit dem umgepflügten Weg verfahren werden kann. Wichtige nächste Schritte wurden besprochen.

 

3. Jordansee

Zur Erhaltung des Jordansees als wichtiges Laichgewässer ist in diesem Jahr viel geschehen.

Hier nur eine kurze Zusammenfassung, genauerer Bericht kann gern erfragt werden:

Die Auswertung der Krötenzaunbetreuung im Jahr 2017 ergab einen dramatischen Rückgang der Amphibienzahlen am Jordansee. Darüber hinaus droht das Laichgewässer im Jordanseegebiet vollständig zu verlanden.

Nach Reparatur des Staukopfes und den Niederschlägen 2017 verbesserte sich die Lage zunächst. Es besteht weiter dringender Handlungsbedarf, wenn wir das Laichgewässer erhalten wollen. Es gab dazu schon verschiedene Initiativen, um ein Austrocknen des Jordansees zu verhindern, So wurde der Staukopf nach einer erneuten Zerstörung wieder repariert und ein Hilfspegel gesetzt, Die wasserrechtliche Erlaubnis bei der Unteren Wasserschutz Behörde wurde beantragt, es fand ein Vor-Ort-Termin statt. Ein schnelles Austrocknen konnte zunächst verzögert werden. Hier muss es unbedingt weiter gehen.

Aktuelles Problem

Bei evtl. Erweiterung des Spargelanbaus durch die Agrar GmbH Sonnenberg zwischen L22 und FND wird die Frühjahrswanderung nach Nord und Nordwest zum Laichgewässer sowie eventuell auch die Rückwanderung  unmöglich, da der Bereich zukünftig auch unter Folie liegen wird. Weiterhin muss mit Einträgen der dort angewandten Pflanzenschutzmittel, Pestizide und Dünger gerechnet werden. Die Qualität als Laichgewässer scheint bedroht zu sein. Hinzu kommt auch eine zunehmende landwirtschaftliche Nutzung der Fläche, wie z. B. das Umpflügen der Randbereiche.

Insgesamt bleibt die Erhaltung des Jordansees ein wichtiges Thema. Vor allem muss schnell gehandelt werden, damit zumindest die Chance besteht, dass die bestehende Kröten-Population erhalten bleibt und sich im besten Fall wieder erholt.

4. Naturschutzgebiet Klienitz Zehdenick

Das Naturschutzgebiet Klienitz umfasst ca. 200 ha, dabei auch Flächen des Kinderstichs, Zum Schutz der hier vorkommenden Wiesenbrüter sind die Wiesenflächen besonders zu schützen.

Die Grüne Liga besitzt im Naturschutzgebiet Flächen und ist außerdem Teil einer Erbengemeinschaft die weitere Flächen besitzt. Das Problem besteht darin, dass zur besseren landwirtschaftlichen Nutzung die Flächen aktiv entwässert werden.

Es fand eine Begehung statt mit VertreterInnen von Naturwacht, UNB und Grüner Liga, hier wurde unter anderem festgestellt, dass die Grabenpflege entgegen den gesetzlichen Vorgaben durchgeführt wurde. Es erfolgte eine Anzeige bei der UNB.

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Interessenlagen ist es notwendig, eine gute Balance zu finden zwischen Nutzung und Naturschutz. Die Grüne Liga legte in Pachtverträgen vertraglich fest, dass zumindest auf den eigenen Flächen, die Nutzung den Anforderungen des Naturschutzes entspricht.

5. die „Schafwäsche“

Für das sich im Besitz der GL befindliche Gewässer konnte durch ein Umwelt- und Agrarbüro beim Naturschutzfonds die Kleingewässerrevitalisierung beantragt werden. Wir hoffen auf  Genehmigung und Realisierung  in 2019.

Ca. 4000m³ bereits untersuchten Aushubbodens sollen auf eine Ackerfläche in einer dünnen Schicht  ausgebracht und eingearbeitet werden. Der Landwirt hat dem zugestimmt.

Das Umwelt- und Agrarbüro betreut auch die Arbeiten.

Die Kosten des Projektes übernimmt dann der Naturschutzfonds.

6. Obstbaurundweg

Ist in diesem Jahr noch nicht weiter ausgearbeitet worden, bleibt fürs nächste Jahr

7. Baum und Heckenschnitt

Dieses Thema wurde eingebracht aufgrund des radikalen Rückschnitts einer Hecke am Fahrradweg in Gransee. Bei der Diskussion dazu wurden viel weitere Beispiele genannt, bei denen ein ähnlich unsachgemäßer Baum und Heckenschnitt durchgeführt wurde.

Um hier etwas bewirken zu können, ist eine gute Dokumentation Voraussetzung.

Jeder, der fehlerhaften und nicht sachgemäß durchgeführten Baum – oder Heckenschnitt sieht, soll bitte ein Foto machen und mit Ort und Datumsangabe an die Grüne Liga Oberhavel schicken.

Beim nächsten Umweltfrühstück kann dann ausgewertet werden und beschlossen werden, was wir hier unternehmen können aufgrund einer ausreichenden Dokumentation

8. Öffentlichkeitsarbeit

Die nachhaltigste Form des Umweltschutzes ist es, Menschen zu gewinnen sich einzusetzen. Das ist nicht einfach, aber möglich, wie man an den langsam mehr werdenden Teilnehmern*innen  beim Umweltfrühstück sieht. Es bleibt die Frage: Wie kann der Umweltschutz und die aktive Umweltarbeit besser dargestellt werden, Wie können mehr Menschen zum Mitmachen erreicht werden?

Pressemittelungen sind möglich und nötig, und vor allem in Hinblick auf ein spezielles Projekt sinnvoll. Es gab weitere Ideen, wie zum Beispiel die Gestaltung eines  Schaufensters in Gransee und evtl. auch Zehdenick, das hat den Charme, dass die anschauliche Umweltarbeit direkt ins Zentrum der Stadt rückt.

Fazit:

Es wird!  - auch wenn man´s nicht gleich sieht

Nächstes Umweltfrühstück:

 

am 23.02.2019 um 09.30Uhr in Gransee,  Hospital Global, Ruppiner Straße 8